Die 10 wichtigsten Merkmale in der Praxis Aust/Hammer nennen in Ihrem Buch die folgenden zehn wichtigsten Symptome:
Modifiziert nach Aust-Claus / Hammer |
Nach ICD-10 Die Forschungsdiagnose einer hyperkinetischen Störung fordert das eindeutige Vorliegen eines abnormen AusmaĂes von Unaufmerksamkeit, ĂberaktivitĂ€t und Unruhe, situationsĂŒbergreifend und einige Zeit andauernd, nicht durch andere Störungen wie Autismus oder eine affektive Störung verursacht.G1. Unaufmerksamkeit: Mindestens sechs Monate lang mindestens sechs der folgenden Symptome von Unaufmerksamkeit in einem mit dem Entwicklungsstand des Kindes nicht zu vereinbarenden und unangemessenen AusmaĂ. Die Kinder:
G2. ĂberaktivitĂ€t: Mindestens sechs Monate lang mindestens drei der folgenden Symptome von ĂberaktivitĂ€t in einem mit dem Entwicklungsstand des Kindes nicht zu vereinbarenden und unangemessenen AusmaĂ. Die Kinder:
G3. ImpulsivitĂ€t: Mindestens sechs Monate lang mindestens eins der folgenden Symptome von ImpulsivitĂ€t in einem mit dem Entwicklungsstand des Kindes nicht zu vereinbarenden und unangemessenen AusmaĂ. Die Kinder:
G4. Beginn der Störung vor dem siebten Lebensjahr. G5. SymptomausprĂ€gung: Die Kriterien sollten in mehr als einer Situation erfĂŒllt sein, z.B. sollte die Kombination von Unaufmerksamkeit und ĂberaktivitĂ€t sowohl zuhause als auch in der Schule bestehen oder in der Schule und an einem anderen Ort, wo die Kinder beobachtet werden können, z.B. in der Klinik. (Der Nachweis situationsĂŒbergreifender Symptome erfordert normalerweise Informationen aus mehr als einer Quelle. Elternberichte ĂŒber das Verhalten im Klassenraum sind z.B. meist unzureichend.) G6. Die Symptome von G1.-G3. verursachen deutliches Leiden oder BeeintrĂ€chtigung der sozialen, schulischen oder beruflichen FunktionsfĂ€higkeit. G7. Die Störung erfĂŒllt nicht die Kriterien fĂŒr eine tiefgreifende Entwicklungsstörung (F84.), eine manische Episode (F30.), eine depressive Episode (F32.) oder eine Angststörung (F41.). Kommentar: Viele Experten beschreiben auch ZustĂ€nde, die unter der Schwelle der hyperkinetischen Störung liegen. Kinder, die Kriterien in gewisser Weise erfĂŒllen, aber keine AuffĂ€lligkeiten i.S. von ĂberaktivitĂ€t und ImpulsivitĂ€t zeigen, leiden an einem Aufmerksamkeitsdefizit; umgekehrt zeigen Kinder, die keine Aufmerksamkeitsprobleme haben und dennoch Kriterien aus den anderen Bereichen erfĂŒllen eine AktivitĂ€tsstörung. In gleicher Weise kann die Störung als spezifisch fĂŒr zuhause oder als schulspezifisch angesehen werden, wenn die Kriterien nur in einer Situation erfĂŒllt werden. Diese Störungsbilder wurden bis jetzt noch nicht in die Hauptklassifikation aufgenommen, da die empirische prĂ€diktive Validierung noch unzureichend ist und weil Kinder mit “Subgruppen”störungen noch andere Symptome zeigen (wie z.B. eine Störung des Sozialverhaltens mit oppositionellem, aufsĂ€ssigen Verhalten, F91.3 und in der entsprechenden Kategorie klassifiziert werden sollten. Quelle: ICD 10 |