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March 10th, 2010

Methylphenidat (Ritalin) verbessert Lernen

Methylphenidat (Handelsname Ritalin) ist ein sehr hÀufig eingesetztes Arzneimittel, um bei Kindern die neuropsychiatrische Erkrankung ADHS zu behandeln. ADHS wird gekennzeichnet durch Verhaltensstörungen wie ImpulsivitÀt, NervositÀt und hÀufig auch HyperaktivitÀt. Die Behandlung mit diesem Produkt ist heftig umstritten.

Wissenschaftler haben nun entdeckt, dass Methylphenidat die Geschwindigkeit des Lernens erhöht sowie die Konzentration verbessert.

Die Versuche an Ratten beurteilten deren FĂ€higkeit, Signale wie einen Lichtblitz und ein GerĂ€usch zu lernen, wofĂŒr sie eine Belohnung durch Zuckerwasser erhielten. Im Vergleich von Ratten, die nicht mit Ritalin behandelt wurden, schnitt die Versuchsgruppe wesentlich besser ab. Wenn der Dopamin D1 Rezeptor mit Arzneimitteln blockiert wurde, war Methylphenidat nicht in der Lage das Lernen zu verbessern. Und wurde der D2 Rezeptor blockiert konnte Ritalin nicht die Konzentration verbessern. Durch diese Untersuchung konnte die Rolle der beiden Dopaminrezeptoren bei der Verbesserung der Wirkung von Methylphenidat belegt werden.

Schon bisher wusste man, dass die Wiederaufnahme des Nerven Botenstoffs Dopamin in den ZwischenrÀumen der Nervenenden (den Synapsen) verhindert wird, und so die Weiterleitung der elektrischen Signale zwischen den Nerven erleichtert.

Nun hat sich herausgestellt, dass Ritalin weitere FĂ€higkeiten besitzt, und so die Leistung des Nervensystems steigern kann. Es stimuliert die sogenannten D2-Rezeptoren und hemmt damit andere nicht am Lernvorgang beteiligten Nervenbahnen. Außerdem stimuliert es den D1-Rezeptor der die LeistungsfĂ€higkeit der Nervenverbindungen zwischen der Hirnrinde und der Amygdala (einer Hirnregionen mit Neuronen die fĂŒr das Lernen und das emotionale GedĂ€chtnis von entscheidender Bedeutung ist) erhöht. Insbesondere wird durch Methylphenidat die Zahl der Nervenverbindungen und den Synapsen zwischen den angeregten Hirnarealen direkt und messbar erhöht.

Mit dieser Untersuchung wird der Wirkungsmechanismus von Methylphenidat plausibler dargestellt. Inwieweit Hoffnungen darauf, dass mit diesem Produkt auch die LernfĂ€higkeit normaler Menschen verbessert werden kann, erfĂŒllt werden können sei allerdings dahingestellt.

Quellen:

FAZ 10.2.2010, N1
http://www.sciencedaily.com/releases/2010/03/100307215544.htm

Geposted von admin unter Behandlung am 11:09 AM GMT+0200

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10 Jahres Studie mit Mehtylphenidat (Handelsname z.B. Ritalin)

Bis zu 10 % aller Kinder leiden unter dem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom mit HyperaktivitĂ€t (ADHS oder ADHD), eine neuropsychiatrischen Erkrankung die durch Verhaltensstörungen, Unaufmerksamkeit und hĂ€ufig HyperaktivitĂ€t gekennzeichnet wird. In der Folge kann ADHS zu erheblichen sozialen, funktionalen und psychischen BeeintrĂ€chtigungen bei Kindern und Erwachsenen fĂŒhren.

Die Behandlung der Krankheit bei Kindern ist heftig umstritten, insbesondere die Gabe von Stimulanzien wie Methylphenidat (Handelsname z.B. Ritalin). Den Eltern wird die Gabe von Drogen und Psychopharmaka vorgeworfen. Auf der anderen Seite ist die Wirkung oft ĂŒberzeugend, und die Erfahrungen der Praxis sprechen fĂŒr eine Anwendung der Produkte.

In der Fachzeitschrift Pediatrics wurde nun eine neue Studie an 150 Kindern mit ADS veröffentlicht, die einen Zeitraum von 10 Jahren umfasst. Damit ist es möglich, das VerhÀltnis der Behandlung im Kindes- und Jugendalter und die spÀtere Entwicklung von psychiatrischen Störungen zu vergleichen. Als Referenz diente eine Gruppe von 120 Kindern ohne die Erkrankung. Zu Beginn der Studie waren die Kinder im Alter von 6-18 Jahren, am Ende der Studie war das Durchschnittsalter 22 Jahre.

Eine Auswertung erfolgte fĂŒr 112 (80%) Kinder mit ADHS and 105 (88%) Kinder der Vergleichsgruppe.

Fast drei Viertel (82 oder 73%) der Kinder wurden im Laufe des Zeitraums von 10 Jahren mit Stimulanzien behandelt. Die Autoren berichten, dass die behandelten Kinder signifikant weniger AngstzustĂ€nde, depressive Verstimmungen oder störendes Verhalten zeigten gegenĂŒber den nicht mit diesen Produkten behandelten Kindern. Auch das schulische Ergebnis war besser.

Quelle:
Biederman J, Monuteaux MC, Spencer T, Wilens TE, Faraone SV. Do stimulants protect against psychiatric disorders in youth with ADHD? A 10-year follow-up study. Pediatrics 2009;124(1):71-8.

Geposted von admin unter Behandlung am 10:12 AM GMT+0200

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