Methylphenidat (Handelsname Ritalin) ist ein sehr hÀufig eingesetztes Arzneimittel, um bei Kindern die neuropsychiatrische Erkrankung ADHS zu behandeln. ADHS wird gekennzeichnet durch Verhaltensstörungen wie ImpulsivitÀt, NervositÀt und hÀufig auch HyperaktivitÀt. Die Behandlung mit diesem Produkt ist heftig umstritten.
Wissenschaftler haben nun entdeckt, dass Methylphenidat die Geschwindigkeit des Lernens erhöht sowie die Konzentration verbessert.
Die Versuche an Ratten beurteilten deren FĂ€higkeit, Signale wie einen Lichtblitz und ein GerĂ€usch zu lernen, wofĂŒr sie eine Belohnung durch Zuckerwasser erhielten. Im Vergleich von Ratten, die nicht mit Ritalin behandelt wurden, schnitt die Versuchsgruppe wesentlich besser ab. Wenn der Dopamin D1 Rezeptor mit Arzneimitteln blockiert wurde, war Methylphenidat nicht in der Lage das Lernen zu verbessern. Und wurde der D2 Rezeptor blockiert konnte Ritalin nicht die Konzentration verbessern. Durch diese Untersuchung konnte die Rolle der beiden Dopaminrezeptoren bei der Verbesserung der Wirkung von Methylphenidat belegt werden.
Schon bisher wusste man, dass die Wiederaufnahme des Nerven Botenstoffs Dopamin in den ZwischenrÀumen der Nervenenden (den Synapsen) verhindert wird, und so die Weiterleitung der elektrischen Signale zwischen den Nerven erleichtert.
Nun hat sich herausgestellt, dass Ritalin weitere FĂ€higkeiten besitzt, und so die Leistung des Nervensystems steigern kann. Es stimuliert die sogenannten D2-Rezeptoren und hemmt damit andere nicht am Lernvorgang beteiligten Nervenbahnen. AuĂerdem stimuliert es den D1-Rezeptor der die LeistungsfĂ€higkeit der Nervenverbindungen zwischen der Hirnrinde und der Amygdala (einer Hirnregionen mit Neuronen die fĂŒr das Lernen und das emotionale GedĂ€chtnis von entscheidender Bedeutung ist) erhöht. Insbesondere wird durch Methylphenidat die Zahl der Nervenverbindungen und den Synapsen zwischen den angeregten Hirnarealen direkt und messbar erhöht.
Mit dieser Untersuchung wird der Wirkungsmechanismus von Methylphenidat plausibler dargestellt. Inwieweit Hoffnungen darauf, dass mit diesem Produkt auch die LernfĂ€higkeit normaler Menschen verbessert werden kann, erfĂŒllt werden können sei allerdings dahingestellt.
Quellen:
FAZ 10.2.2010, N1
http://www.sciencedaily.com/releases/2010/03/100307215544.htm
Geposted von admin unter Behandlung am 11:09 AM GMT+0200
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